Mitteldruckreinigungsanlagen sind in der Lebensmittelproduktion unverzichtbar. Doch Vibrationen, die über die Spritzpistole auf den Bediener übertragen werden, bergen Gesundheitsrisiken für Hand und Arm. Unser wissenschaftlicher Ansatz untersucht diese Belastung systematisch nach ISO 5349-1 und zeigt, wie durch ergonomische Gestaltung und technische Optimierungen Vibrationen deutlich reduziert werden können.
Für die Bewertung wurde die international anerkannte ISO 5349-1:2001 herangezogen. Sie definiert exakte Verfahren zur Messung der Vibrationen am Bediengriff und zur Umrechnung in zulässige tägliche Expositionszeiten. So wird sichergestellt, dass keinerlei Expositionsgrenzen überschritten werden.
Statt isolierter Komponenten wurde das gesamte Reinigungssystem betrachtet – inklusive Pumpe, Motor, Ventile, Schläuche, Pistole, Lanze und Düse. Nur so lassen sich Wechselwirkungen erkennen und gezielte Maßnahmen entwickeln.
Mitteldrucksysteme mit bis zu 40 l/min und ergonomischer Pistole überschreiten selbst unter ungünstigen Rahmenbedingungen die 8‑Stunden-Expositionsgrenze gemäß ISO 5349‑1 nicht.
Es besteht kein nennenswertes Risiko einer Hand-Arm-Vibration (HAV)-Belastung bei Mitteldruckreinigern im Lebensmittelumfeld. Dennoch empfiehlt sich die Messung direkt vor Ort, um sicherzugehen – vor allem bei Sonderkonfigurationen. Ergonomie und gezielte Systemanalyse bleiben entscheidend.
Gemäß ISO 5349-1 dürfen HAV-Expositionen einen bestimmten Grenzwert nicht übersteigen – bei korrekter Anwendung wird dieser bei Mitteldrucksystemen mit ergonomischer Pistole nicht erreicht, sodass kein Gesundheitsrisiko besteht.
Ja. Eine gut gestaltete Pistole wie die ST‑2725 optimiert Haltung, Griffkraft – und reduziert so die übertragene Vibration stärker als technisch starre Komponenten.
Nein. Rotierende und Pendeldüsen verursachen deutlich höhere Vibrationen als starre Modelle. Wer lange Spritzeinsätze plant, sollte diese meiden.
Empfohlen ist eine Messung am Gesamtsystem vor Ort – besonders wenn Kolbenpumpen, lange Schläuche, spezielle Düsen oder ungewohnte Konfigurationen genutzt werden.
Ursachen sind meist Kolbenpumpe oder rotierende Düse. Lösung: Wechsel auf Flügelradpumpe, Einsatz starre Düsen, kürzere Schläuche oder ergonomischere Pistolen.
Ja: die EU-Vibrationsrichtlinie (2002/44/EG) schreibt Begrenzung und Überwachung von HAV-Exposition vor. ISO 5349 dient als technische Grundlage.
| Komponente | Vibrationspotenzial | Einflussfaktor | Reduktionsmöglichkeit |
| Kolbenpumpe | Hoch | Volumenstrom, Anzahl Zylinder | Flügelradpumpe, kürzere Laufzeiten |
| Rot(dreh-)Düse | Mittel bis hoch | Bewegung der Düse | Festdüse oder reduzierte Betriebszeiten |
| Ergonomische Pistole | Gering | Griffgestaltung, Haltung | Ergonomisches Design, Softgrip, Haltungstraining |
| Schlauchsystem | Gering bis mittel | Länge, Mischung im Inneren | Kurze Schläuche, steife Bauweise vermeiden |